Der SV Sandhausen verliert das letzte Spiel der Zweitligasaison 2015/16 bei der SpVgg Greuther Fürth mit 1:3. Nachdem die Kurpfälzer wegen eines Lizenzverstoßes mit drei Minuspunkten in die Saison starten mussten, beendet der Verein mit dem kleinsten Etat der Liga die Saison mit bemerkenswerten 40 Punkten auf Platz 13. Der Sprung auf Rang 11 wurde mit einem Sieg in Fürth zwar verpasst, doch dadurch, dass der FSV Frankfurt und der SC Paderborn den bitteren Gang in die Drittklassigkeit antreten müssen, macht der SV Sandhausen in der Verteilung der Fernsehgelder dennoch einiges gut.
Fürth wollte sich vor heimischem Publikum nach zuletzt drei Niederlagen positiv aus der Saison verabschieden und so wechselte Trainer Ruthenbeck sein Team auf fünf Positionen durch. Beim SV Sandhausen begann als einzige Änderung Wooten für den nach St. Pauli wechselnden Bouhaddouz. Die Kleeblätter aus Fürth begannen stürmisch und wurden bereits nach zwe Minuten belohnt. Ein abgefälschter Schuss von Marcos gelang zu Freis, der mit seinem 12. Saisontor vollendete. Der SVS konnte sich auch im Anschluss dem Pressing der Franken nicht recht erwehren, und nachdem Knaller gegen Freis noch stark hielt, konnte Vukusic nach Heidingers Flanke schon in der 19. Minute auf 2:0 erhöhen. Erst Mitte der ersten Halbzeit bekam der SVS mehr Kontrolle ins Spiel, und Wootens Heber an die Querlatte (27.) sollte wie ein Weckruf wirken. Die Männer von Alois Schwartz verbuchten zusehends auch mehr Standardsituationen, kurz vor der Pause sollte wieder Hoffnung bei den mit drei Fanbussen mitgereisten SVS-Fans aufkeimen. Nach einem weiteren Freistoß köpfte Linsmayer nach Paqaradas Flanke zu seinem fünften Saisontor ein. (42.)
Auch in der zweiten Halbzeit waren die Spielanteile zunächst mehr auf Seiten des SVS, und Pledl vergab die Ausgleichschance, als er nach der Flanke des starken Wooten knapp vorbeiköpfte. Eine Minute später zeigten sich die Franken jedoch effektiver, und Berisha ließ mit dem Schuss zum 3:1 Knaller keine Chance. Fürths Bester Freis hatte mit einem schönen Pass vorbereitet. Der erst eingewechselte Vunguidica hätte beinahe mit dem Anschlusstor nochmal für Spannung gesorgt, doch Flekken parierte in seinem starken Saisondebüt (69.) Es sollte jedoch ein weiteres Debüt folgen, und den eigentlichen Höhepunkt erlebte die Partie in der 80. Minute. Unter donnerndem Applaus wurde der Fürther Torjäger Azemi eingewechselt, der eineinhalb Jahre nach seinem schweren Autounfall sein Comeback feiern durfte. Ohne große weitere Höhepunkte plätscherte die Partie anschließend dem Ende entgegen.
Während die Mannschaft des SV Sandhausen am Dienstag in den wohlverdienten Urlaub nach Las Vegas fliegen wird, wird Trainer Alois Schwartz noch weiter am Kader für die kommende und zugleich fünfte Zweitligasaison des SVS basteln. Während sich die Anzeichen verdichten, dass Alois Schwartz trotz der Trainersuche des VfB Stuttgart weiterhin am Hardtwald bleiben wird, wurde kurz nach dem letzten Saisonspiel der nächste Abgang bekanntgegeben. Abwehrspieler Florian Hübner wird zur kommenden Saison zum Bundesligaabsteiger Hannover 96 wechseln und ist damit der fünfte Abgang nach Bouhaddouz, Kosecki, Schulz und Stolz. Die Neuzugänge Knipping, Höler und Derstroff machen jedoch bereits Hoffnung auf eine weitere furiose Saison im Unterhaus.
Statistik:
SpVgg Greuther Fürth: Flekken – Heidinger, Caligiuri, Röcker, Marcos – Hofmann, Gjasula – Berisha (87. Schad), Zulj, Freis (80. Azemi) – Vukusic (74. Wurtz)
SV Sandhausen: Knaller – Klingmann, Hübner, Kister, Paqarada – Linsmayer, Roßbach (82. Bouhaddouz) – Pledl (74. Jovanovic), Vollmann, Thiede (68. Vunguidica) – Wooten
Tore: 1:0 Freis (2.), 2:0 Vukusic (19.), 2:1 Linsmayer (42.), 3:1 Berisha (66.)
Zuschauer: 9.710
Schiedsrichter: Thorben Siewer (Drolshagen)
