Mit Mut und neuem Coach ins Kellerduell

SV Sandhausen empfängt am Freitagabend den FC Ingolstadt

Im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Uwe Koschinat und nach der Beurlaubung von Coach Kenan Kocak möchte der SV Sandhausen seinen ersten Heimdreier der Saison landen. Um 18:30 Uhr empfängt der Tabellensiebzehnte aus der Kurpfalz am Freitag zum Kellerduell das punktgleiche Schlusslicht FC Ingolstadt 04. Bevor Koschinat am Montag das Traineramt am Hardtwald übernahm, bereitete Co-Trainer Gerhard Kleppinger das Team in der ersten Woche der vergangenen Länderspielpause auf das richtungsweisende „6-Punkte-Spiel“ vor, in dem der Sieger wieder Anschluss zum vier Punkte entfernten Tabellenfünfzehnten aus Magdeburg herstellen kann.

Hartumkämpftes Duell zwischen Sandhausen gegen Ingolstadt

Physischer Fußball, mit hoher Intensität

Koschinat zur anspruchsvollen Aufgabe, sein neues Team in wenigen Tagen auf das wichtige Spiel vorzubereiten: „Mein wichtigster Ansprechpartner ist Gerhard Kleppinger. In der Kürze der Zeit geht es darum, eine optimale Organisation auf den Platz zu bekommen, die mit richtigen Personalauswahl verbunden ist.“ Zu seiner Philosophie sagt er: „Ich lasse gerne eine physischen Fußball spielen, der mit einer hohen Intensität verbunden ist. Bei meinen Mannschaften ist klar strukturiert, in welchen Zonen wir den Gegner wie attackieren wollen.“

Hilfreicher Test gegen Stuttgart

Möglicherweise steht der isländische Nationalspieler Rurik Gislason nach seiner verletzungsbedingten Pause aufgrund muskulärer Probleme zuletzt beim FC St. Pauli wieder zur Verfügung. Wie Leart Paqarada war er auf Länderspiel-Reise. Bei der 1:3-Testspielniederlage gegen den VfB Stuttgart konnten sich Spieler aus dem zweiten Glied wie Torschütze Korbinian Vollmann in den Vordergrund spielen. Kleppinger: „Das Spiel gegen den VfB war ein guter Test, gerade für Spieler, die zuletzt wenige Einsatzminuten zu verzeichnen hatten.“

Rurik Gislason (re.) enteilt seinem Gegenspieler

Vom Aufstiegs- zum Abstiegsaspirant?

Eine einzige Enttäuschung ist der bisherige Saisonverlauf für Tabellenschlusslicht Ingolstadt, die vor der Saison als einer der Aufstiegsaspiranten gehandelt wurden. Mit Alfredo Morales und Torhüter Örjan Nyland musste der FCI nur zwei Leistungsträger ziehen lassen, und in Verstärkungen wie dem ehemaligen Sandhäuser und Hoffenheimer Defensivakteur Benedikt Gimber sowie dem torgefährlichen Mittelfeldspieler Konstantin Kerschbaumer oder dem schnellen Außenstürmer Osayamen Osawe wurden große Hoffnungen gesetzt.

Nouri kam für Leitl

Stefan Leitl, bis vor wenigen Wochen noch Trainer der Schanzer, sagte: „Man sieht an unserer Ausrichtung, wo wir hinwollen. Wir verfügen über mehr Power und Wucht. Zu wenig Variabilität und Mentalität war laut der Verantwortlichen der Grund, dass man nach dem Bundesligaabstieg die Vorsaison bereits nur auf Rang 9 abschloss, und nachdem keine Besserung in Sicht war, wurde nach der Heimniederlage des 6. Spieltages gegen St. Pauli die Reißleine gezogen, und Coach Leitl musste zwei Wochen vor Kocak gehen. Die Wahl auf den Nachfolger fiel auf den ehemaligen Bremer Trainer Alexander Nouri, unter dem sich mit drei Niederlagen aber noch keine Besserung einstellte.

Schießbude der Liga

So präsentierten sich die Schanzer auch beim jüngsten 1:2 gegen Paderborn noch ohne den nötigen Biss, und die Mittelfeldspieler Kerschbaumer, Sonny Kittel sowie der ehemalige Sandhäuser Thomas Pledl, die letzte Saison insgesamt an 50 Toren (Kittel an 26) beteiligt waren, können noch nicht an die Vorsaison anknüpfen – doch das Potential ist da. Zudem ist die Abwehr mit 19 Gegentoren bisher die Schießbude der Liga, wobei auch bei Torhüter Marco Knaller, neben Gimber und Pledl der dritte ehemalige Sandhäuser im Bunde, bisher Licht und Schatten abwechselten. Nach dem Wechsel Nylands wurde Knaller zur neuen Nummer 1 zwischen den Pfosten der Schanzer.

Ausgeglichene Bilanz

Nouri machte gegen Paderborn jedoch spielerische Fortschritte seines Teams aus und sagte: „Wir sind von uns überzeugt und werden in der Länderspielpause weiter an uns arbeiten“. Hoffnungen hegt man zudem in die Rückkehr von Cohen, der beim 1:0-Testspielsieg gegen Würzburg das erste Mal wieder zum Einsatz kam. Im Spiel zweier angeschlagener Boxer gilt es, auf keinen Fall die Schanzer nach ihrer Platzierung einzuschätzen.
Die Bilanz aus zwölf Partien ist mit jeweils vier Siegen, vier Unentschieden und vier Niederlagen ausgeglichen.

Fotos: BWA

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