Kellerduell auf der Alm: SV Sandhausen gastiert in Bielefeld

Kurpfälzer hoffen zum Auftakt auf positiven Start

Es geht wieder los! Nach der bisher längsten Winterpause von über zweieinhalb Monaten startet der SV Sandhausen am Sonntag um 13.30 Uhr mit der Partie des 18. Spieltags bei Arminia Bielefeld in die Rückrunde der Zweitligasaison 2022/23. Sowohl für den Bundesligaabsteiger aus Bielefeld auf Rang 16 als auch für den SVS, der die Rote Laterne des Tabellenschlusslichts trägt, verlief die Hinrunde enttäuschend, doch im neuen Jahr soll alles besser werden.

Selbstvertrauen im Trainingslager gewonnen

Unter anderem in dem zehntägigen Trainingslager auf Malta, bei dem der SVS mit dem Gewinn des Tipsport Malta Cups Selbstvertrauen tanken konnte, haben sich die Kurpfälzer in intensiven Einheiten auf die Rückrunde vorbereitet, zu denen Trainer Alois Schwartz resümierte: „Nach vielen Laufeinheiten hatten wir sehr gute Leistungswerte, haben zudem viel im taktischen und technischen Bereich gearbeitet und vieles ausprobiert.“ Bei dem Turnier in Malta mit Siegen über jeweils einen slowakischen, tschechischen und österreichischen Erstligisten konnte Schwartz positive Erkenntnisse sammeln, so erzielte sein Team acht Tore und blieb im Vergleich zum letzten Jahr zu dieser Zeit von Verletzungen verschont.

Sandhausens Bashkim Ajdini (li.) setzt sich gegen Heidenheims Adrian Beck durch

Lazarett lichtet sich

Die personelle Situation hat sich deutlich verbessert, so ist der zentrale Mittelfeldmotor und Leistungsträger Erik Zenga, der in der Vorrunde über Monate ausfiel, bereits wieder fester Bestandteil des Teams, während Kapitän Dennis Diekmeier und Chima Okoroji nach ihren Verletzungen schon wieder Teileinsätze hatten. Zusammen mit denen von Erstligisten ausgeliehenen Raphael Framberger vom FC Augsburg sowie Kerim Calhanoglu vom FC Schalke 04 hat Schwartz damit auf den defensiven Außenpositionen deutlich mehr Alternativen zur Verfügung, um eine Schwachstelle auszumerzen.

Weitere Verstärkung gut möglich

Gerade in den letzten Spielen vor der Winterpause zeigte sich der SVS gegen Heidenheim (3:4) und den Hamburger SV (2:4) defensiv zu anfällig, um zu punkten. Für die ebenfalls schwächelnde Offensive wurde der bei Bayern München fußballerisch ausgebildete Franck Evina von Hannover 96 II fest verpflichtet und führte sich beim 2:1-Sieg gegen die Tschechen von Trinity Zlin mit zwei herausgeholten Elfmetern gut ein. Eine weitere Verstärkung für die Offensive ist laut des Sportlichen Leiters Mikayil Kabaca bis zum Ablauf der Winter-Transferperiode am 31. Januar noch im Bereich des Möglichen.

Der zentrale Mittelfeldmotor und Leistungsträger Erik Zenga steht wieder zur Verfügung

Vertragsverlängerungen als positive Signale

Wieviel die guten Eindrücke aus der Vorbereitung wert sind, wird sich im Kellerkrimi gegen Bielefeld sowie die Woche später im Heimspiel gegen Tabellenführer Darmstadt 98 zeigen. Bei nur drei Punkten Rückstand auf den Tabellenelften 1. FC Nürnberg ist für Schlusslicht SVS im elften Jahr der Zweitligazugehörigkeit noch nichts verloren, und Mut sollte die Rückrunde der letzten Saison machen, als man 27 Punkte im Vergleich zu den 14 Punkten der Vorrunde holte. Positive Signale für eine erfolgreichere Rückrunde setzten die Leistungsträger Patrick Drewes, Janik Bachmann und Christian Kinsombi mit ihren Vertragsverlängerungen.

Weiterentwicklung

Mit Stefanos Kapino und Martin Fraisl standen bis vor wenigen Tagen noch zwei Ex-Keeper des SV Sandhausen in Reihen von Arminia Bielefeld. Während Kapino in der Winter-Transferperiode in die erste Polnische Liga wechselte, erwies sich der nach Saisonbeginn verpflichtete Fraisl bisher als großer Rückhalt beim 2:0-Überraschungserfolg der Ostwestfalen beim SC Paderborn und dem 3:1 gegen den 1. FC Magdeburg vor der Winterpause. „An das, was wir im letzten Jahr schon gut gemacht haben, wollen wir anknüpfen und genug Zeit haben, um uns weiterzuentwickeln. Teambuilding wird eine Sache sein, offensives und defensives Verhalten“, so Verteidiger Patrick Klünter während der Vorbereitung. Trainer Daniel Scherning zu den Vorbereitungen auf den Punktspielstart: „Wir wollen weiterhin an Standardsituationen in beide Richtungen arbeiten und unsere Ballbesitzphasen und deren Absicherung weiter verfeinern.“

Sturmduo kommt auf 14 Treffer

Nachdem der Schweizer Trainer Uli Forte bei seiner ersten Station in Deutschland gescheitert war und nach vier Niederlagen aus den ersten vier Spielen bei den Arminen gehen musste, übernahm mit Scherning Mitte August der Coach des Drittligisten VfL Osnabrück das Traineramt. Erfolgreichster Torschütze ist Flügelstürmer Robin Hack mit acht Treffern vor Janni Serra mit sechs Toren. Mit Theo Corbeanu wurde kurz vor Rückrundenbeginn ein kanadischer Nationalspieler von Wolverhampton ausgeliehen, der eine weitere Offensivoption darstellt.

Mögliche Aufstellungen:

Arminia Bielefeld: Fraisl – Klünter, Hüsing, Andrade, Oczipka – Prietl – Okugawa, Vasiliadis, Rzatkowski, Hack - Serra
SV Sandhausen: Drewes – Framberger, Zhirov, Dumic, Calhanoglu – Zenga, Papela – D. Kinsombi, Bachmann, C. Kinsombi - Esswein

Foto: foto2press

Artikel teilen

WERBUNG