Kann die TSG ihre Negativserie mit drei Niederlagen in Folge beenden?

Trainer Nagelsmann sieht sein Team auf dem richtigen Weg

Am 8. Bundesliga-Spieltag trifft die TSG Hoffenheim nach der Länderspielpause auf Aufsteiger 1. FC Nürnberg. Mit der mageren Punktausbeute von sieben Zählern reisen die Kraichgauer am Samstag (Spielbeginn 15.30 Uhr) zum um einen Zähler besser platzierten Tabellennachbarn aus Franken. Nach nur zwei Saisonsiegen ist die TSG, nicht zuletzt ihrer selbst hochgesteckten ehrgeizigen Ziele, unter Erfolgsdruck geraten. Dem wollte Trainer Julian Nagelsmann nicht wiedersprechen: „Die Situation ist gefährlich, wir haben wenige Punkte. Ich gebe zu, dass es für mich aktuell eine große Herausforderung ist. Ich freue mich auf die kommenden Wochen, um so eine Situation auch mal anzunehmen.“

Ergebnisse entsprechen nicht dem Stand der letzten Saison

Während der Länderspielpause hat Nagelsmann die aktuelle Lage intensiv und ausgiebig analysieren und feststellen müssen, dass der eingeschlagene Weg weiter der richtig ist. „Ich habe viele Gespräche geführt und Statistiken beäugt. Ballbesitzzeiten, Zweikampfwerte, Chancen. Wie sind wir drauf im Vergleich zur letzten Saison? Da sind wir auf einem sehr ähnlichen Stand mit Ausnahme der Ergebnisse. Das ist schon mal kein schlechtes Zeichen“, erläuterte der 31-Jährige bei der heutigen Pressekonferenz.

TSG-Senkrechtstarter Nico Schulz zeigte im Länderspiel gegen Frankreich eine starke Leistung. Auf seine Offensivpower auf der linken Seite setzen die Hoffenheimer auch in Nürnberg.

Hoffnung, dass es wieder in die andere Richtung kippt

Mit seinen Spielern sieht er sich auf einer Linie, „keiner hat das Gefühl, der Weg ist nicht richtig oder wir müssen was ändern.“ Die letzten drei 1:2-Niederlagen in Serie schlugen dem gebürtigen Oberbayer mächtig aufs Gemüt: „Ich war genervt, ich kann einfach nicht verlieren", gab er selbstkritisch zu. Dennoch ist er sich sicher, „dass die Ergebnisse wieder in die andere Richtung kippen, wenn wir nicht den Fehler machen, die Art und Weise und alles was wir auf dem Platz machen, infrage zu stellen. So ist das auch bei den Jungs so, die sehr gut und konzentriert arbeiten.“

Verletztenliste wird zunehmend kleiner

Personell hat sich die Lage etwas verbessert. Einige angeschlagene Spieler sind auf dem Weg zur Besserung. Fehlen wird weiterhin Leonardo Bittencourt (Muskelverletzung im Rippenbereich), dafür werden Florian Grillitsch (Innenbanddehnung im rechten Knie) und Stefan Posch (Muskelfaserriss in der rechten Wade) wieder Alternativen.

TSG-Keeper Oli Baumann appelliert an den Charakter seiner Mitspieler in Nürnberg

Heimstarke Franken werden etwas defensiver stehen

Nagelsmann erwartet mit Nürnberg einen etwas defensiveren Gastgeber: „Sie haben verrückte Ergebnisse erzielt – im positiven und negativen Sinne. Nürnberg ist eine Mannschaft, die vor heimischem Publikum nicht zwingend den Bus parken wird. Sie werden vermutlich defensiver stehen, als gegen Dortmund oder Leipzig, aber das wäre natürlich auch keine Überraschung.“

Mit Hilfe der Fans soll Hoffenheim in die Knie gezwungen werden

Demgegenüber sieht der Nürnberger Trainer Michael Köllner die Gäste als eine ballsichere Mannschaft, die nach vorne enormes Tempo entwickeln kann. „Wir werden eine kompakte Mannschaft brauchen, um dagegenzuhalten. Wenn unser Stadion wieder diese Kraft entwickelt, wie gegen Mainz, Hannover und Düsseldorf, dann ist mir nicht bange, dass wir auch Hoffenheim in die Knie zwingen können", sagt der FCN-Coach zuversichtlich. Dabei scheint er auch einen Blick auf die bisherige Bilanz geworfen zu haben. Der Club gewann die vergangenen beiden Bundesliga-Heimspiele gegen die Nordbadener und erzielte dabei jeweils vier Tore (4:0 und 4:2). Folgt man der Bilanz beider Teams, so gehen die Gastgeber favorisiert ins Spiel: Hoffenheim gewann nur eines der vergangenen fünf Bundesliga-Spiele gegen die Cluberer im April 2013 zu Hause mit 2:1.

Nürnberger sind die Schießbude der Liga

Die Nürnberger sind im bisherigen Saisonverlauf vor allem in der Defensive anfällig, kassierten bereits 16 Gegentore, was alleiniger Ligahöchstwert ist. Allerdings fielen 13 Gegentreffer beim 0:7 in Dortmund und dem 0:6 in Leipzig. Demgegenüber sammelten die Franken sieben ihrer acht Saisonpunkte vor heimischer Kulisse.

Baumann appelliert an den Charakter

TSG-Torhüter Oliver Baumann sieht die bevorstehende Aufgabe auch als eine Art Charakterfrage: „ Das ist ein Spiel, in dem man Charakter zeigen kann. Wir wollen natürlich gewinnen – und das sollten wir auch schaffen, um in der Tabelle wieder besser dazustehen. Wir wissen aber auch, dass es in Nürnberg nicht einfach wird. Das wird kein Selbstläufer. Wir brauchen wieder viel Aufwand, erneut ein gutes Spiel und vor allem Tore. Wir müssen uns gut auf das Spiel einstellen und auch Abstand zur Champions League herstellen. Aktuell zählt nur das Spiel in Nürnberg, alles andere beginnt danach.“
Zum rund 200 Kilometer entfernten Auswärtsspiel, das von Schiedsrichter Felix Zwayer geleitet wird, machen sie über 800 TSG-Fans.

Fotos: Kraichgaufoto

Enttäuschte Gesichter nach drei Niederlagen in Serie, Bei der TSG hofft man auf die Kehrtwende, und Reiss Nelson könnte aufgrund guter Leistungen in Nürnberg zur Stammformation gehören

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