Hoffenheim holt norwegischen Nationalspieler von West Ham United

TSG verpflichtet Håvard Nordtveit

Die Kaderplanungen bei Fußball-Bundesligist TSG Hoffenheim schreiten weiter voran. Knapp zwei Wochen vor dem Trainingsauftakt vermelden die Kraichgauer nach der Verpflichtung von Florian Grillitsch und Justin Hoogma den dritten Neuzugang. Der norwegische Nationalspieler Håvard Nordtveit, der am Mittwoch seinen 27. Geburtstag feiert, wechselt vom englischen Premier-Ligisten West Ham United zur TSG. Diese Verpflichtung ist von beiden Seiten langfristig geplant, was der Fünfjahresvertrag, datiert bis zum 30. Juni 2022, deutlich macht. Über die Höhe der Ablöse machten beide Vereine keine Angaben. Laut Bild-Informationen soll die Verpflichtung des im norwegischen Vats geborenen, 1,88 Meter großen Defensivspieler den Hoffenheimern rund sieben Millionen Euro wert sein. Nordtveit hatte bei West Ham United noch einen bis zum 30. Juni 2021 datierten Vertrag und soll dort angeblich drei Millionen Euro jährlich verdient haben. Auf der Insel lief es für ihn sportlich in der abgelaufenen Spielzeit allerdings nicht wunschgemäß, was nur 16 Einsätze, davon elf von Beginn an, verdeutlichen. Nordtveit erhält bei der TSG die Trikotnummer 6 des nach München gewechselten Nationalspieler Sebastian Rudy.

Håvard Nordtveit (li.) noch im Trikot von Bor. Mönchengladbach bei seinem letzten Gastspiel am 28.11.2015 in Sinsheim

Vielseitig im Defensivbereich einsetzbar

Nach den Abgängen von Sebastian Rudy (zum FC Bayern) und Pirmin Schwegler (zu Hannover 96) könnten sowohl der Bremer Grillitsch als auch Nordtveit die hier entstandenen Lücken im defensiven Mittelfeld schließen. Gut möglich aber auch, dass Nordtveit als Ersatz für den zum FC Bayern gewechselten Niklas Süle in der Innenverteidigung vorgesehen ist. Seit vielen Monaten hat Alexander Rosen intensiv an diesem Transfer gearbeitet, der „für uns weit mehr ist als eine bloße sportliche Verstärkung“, sagt der TSG-Direktor Profifußball. „Håvard ist auch außerhalb des Platzes eine echte Persönlichkeit. Ohne seine Bereitschaft finanzielle Abstriche zu machen, wäre dieser Transfer für uns niemals realisierbar gewesen.“ Dass sich der 1,88 Meter lange Defensivspieler für die TSG Hoffenheim entschieden hat, führt Rosen somit auch auf die Charakterstärke des Norwegers zurück. „Obwohl er bereits nachweislich in der Bundesliga über Jahre hinweg Top-Leistungen geboten hat, hält er seine Entwicklung für längst nicht abgeschlossen. Vielmehr ist er überzeugt davon, unter der Leitung von Julian sein Spiel weiter optimieren zu können.“

Im Duell ´Eins gegen Eins`: Håvard Nordtveit (li.) gegen Hoffenheims Nadiem Amiri

Gute Mischung aus Erfahrung und Lust auf neue Herausforderung

Auch Julian Nagelsmann traut dem Rechtsfuß zu, „durch die Mischung aus Erfahrung und der großen Lust auf neue Herausforderungen schnell zu einer prägenden Persönlichkeit bei uns werden zu können“. Der TSG-Coach ist überzeugt davon, „dass wir in Håvard einen Spieler gefunden haben, der unserem Spiel zusätzliche Optionen verleiht. Er bringt ideale Voraussetzungen für die Rolle eines Innenverteidigers sowohl in einer Dreier- als auch in einer Vierer-Kette mit und kann darüber hinaus auch im defensiven Mittelfeld mit hoher Qualität spielen“. 

Hoffenheims Spielidee war ein entscheidender Faktor

Nordtveit selbst ist nach einem „für mich nicht optimal gelaufenen Jahr in England“ voller Ehrgeiz, durch seine Rückkehr in die Bundesliga wieder an erfolgreiche Zeiten anknüpfen zu können. „Durch meine Jahre in Mönchengladbach kenne ich die Bundesliga natürlich bestens und bin sicher, die Akzente setzen zu können, die man sich bei der TSG von mir erwartet.“ Nordtveit nennt „die Spielidee der TSG und die intensiven Bemühungen von Alex und Julian“ als entscheidende Faktoren für seinen Entschluss nach Hoffenheim zu wechseln.

Nordtveit kennt die Bundesliga bestens

Nordtveit kam im Jahr 2009 über die zweite Mannschaft von Arsenal London nach Deutschland und absolvierte zunächst für den 1. FC Nürnberg 19 Erstligapartien. Bei Borussia Mönchengladbach reifte er schließlich zum Stammspieler. Für die „Fohlen-Elf“ stand er in fünfeinhalb Jahren (1/2011 bis 6/2016) in 152 Bundesliga-Begegnungen auf dem Platz. Dabei erzielte er zehn Tore, neun Treffer bereitete er vor. Zudem bestritt er für die Borussen zwölf Partien in der Europa League und sechs Spiele in der Champions League. Für Norwegen durchlief er alle U-Auswahlteams und feierte am 7. Juni 2011 sein Debüt in der A-Nationalmannschaft. Seitdem bestritt er 32 Länderspiele (2 Tore) und lief zuletzt im Testspiel gegen Schweden als Kapitän für sein Land auf.

Fotos: Kraichgaufoto

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