Heger-Truppe ist nach schwachem Start wieder in die Spur gekommen

In der Winterpause soll der SVR-Kader etwas aufgestockt werden

Den Saisonstart 2022/23 hatte man sich beim Kreisligisten SV Rohrbach/S. sicherlich etwas anders vorgestellt. Nach dem Auftaktsieg gegen den VfB Bad Rappenau folgten drei Spiele ohne Punktgewinn. Nach einem Achtungserfolg mit einem 3:3-Unentschieden beim Tabellenführer SG Kirchhardt gab es zwei Siege über den TSV Helmstadt (4:0) und FVS Sulzfeld (2:0), dass das Team von Trainer Joachim Heger mit zehn Punkten auf Tabellenplatz 7 klettern ließ. Im Interview mit bwa-sport.de blickt der Rohrbacher Trainer auf die ersten Saisonspiele zurück und blickt zugleich auf das Kreispokal-Achtelfinale am Donnerstag (29.9. um 18:30 Uhr) beim FVS Sulzfeld voraus.

Schlechteste Halbzeit seit Jahren gespielt

Herr Heger, wie lautet Ihr Zwischenfazit nach den ersten Saisonspielen?
Joachim Heger: Wir liegen mit den Ergebnissen und der Punktausbeute hinter unseren Erwartungen zurück. Nach dem Sieg im ersten Saisonspiel konnten wir vier Spiele nicht gewinnen, wobei insbesondere die Derby-Niederlage gegen den TSV Steinsfurt schmerzt. In diesem Spiel haben wir die mit Abstand schlechteste erste Halbzeit seit Jahren hingelegt. Seit dem Kirchardt-Spiel haben wir den Trend wieder in die richtige Richtung gedreht und wollen diesen so lange wie möglich beibehalten.

Das Trainergespann des SV Rohrbach/S.: Trainer Joachim Heger (re.) und Co-Trainer Christian Heinlein

Gegen die Top 3 der Tabelle einen Punkt geholt

Nach der Niederlagenserie wurden bei einigen Fans bereits Erinnerungen an die vergangene Hinrunde wach, wo Ihre Mannschaft in der ersten Saisonhälfte völlig außer Tritt kam.
Heger: Diese Parallele sehe ich lediglich anhand der Ergebnisse. Spielerisch war es bis auf das Steinsfurt-Spiel bisher größtenteils in Ordnung. Mühlbach war einfach besser an dem Tag und in Waibstadt hätten wir einen Punkt verdient gehabt. In Kirchardt haben wir uns dann endlich belohnt und mit toller Moral noch einen Punkt geholt. Immerhin sind diese drei Mannschaften derzeit auch die Top 3 in der Tabelle. Gegen Helmstadt haben wir ein sehr souveränes und konzentriertes Spiel gezeigt und auch mit 4:0 in der Höhe verdient gewonnen. Auch in Sulzfeld waren wir sehr fokussiert und haben verdient 2:0 gewonnen.

Chancenverwertung ist schwer trainierbar

Die Chancenverwertung war in den bisherigen Spielen nicht befriedigend. Setzen Sie im Training bestimmte Schwerpunkte, um dies abzustellen?
Heger: Für mich ist es in erster Linie wichtig, dass wir uns überhaupt Chancen herausspielen. Wir hatten auch schon Phasen, in denen wir überhaupt keine Chancen kreiert haben. Da mache ich mir mehr Sorgen. Die Chancenverwertung ist ein anderes Thema und lässt sich nur bedingt trainieren. Wir haben in den letzten Wochen schon den ein oder anderen Schwerpunkt auf Abschlüsse gelegt. Jedoch ist die Anspannung in Spielen eine ganz andere und nicht mit dem Training zu vergleichen.

Können die Rohrbacher auch am Donnesrtag im Pokal-Achtelfinale in Sulzfeld wieder jubeln?

Viele vermeidbare Gegentreffer

Im Defensivbereich fehlt noch etwas die Konstanz, was die vielen Gegentreffer unterstreichen. Wo sehen Sie hier Verbesserungsmöglichkeiten?
Heger: Wir haben in der Saison noch keine zwei Gegentreffer bekommen, bei denen wir vom Gegner ausgespielt wurden. Fast alle Gegentore sind aus - teilweise gravierenden - individuellen Fehlern oder inkonsequentem defensiven Zweikampfverhalten entstanden und wären somit relativ leicht zu verhindern gewesen. Diese gilt es abzustellen, da wir im Gegenzug einen enormen Aufwand betreiben müssen, um selbst Tore zu erzielen. Immerhin konnten wir gegen Helmstadt und Sulzfeld unsere ersten beiden Spiele ohne Gegentreffer absolvieren, nachdem wir vorher immer mindestens zwei Gegentore pro Spiel bekommen hatten. Mit dieser Konsequenz im Defensivverhalten müssen wir auch in die nächsten Spiele gehen. Schließlich fängt die Defensivarbeit ganz vorne bei den Stürmern an, die sich als erste Spieler im Spiel gegen den Ball beteiligen müssen.

„Haben mit personellen Problemen zu kämpfen“

Der Spielerkader ist äußerst dünn, in der Rückrunde werden zwei weitere Stammkräfte beruflich nicht zur Verfügung stehen. Größere Verletzungssorgen dürfen da nicht entstehen.
Heger: Das ist leider richtig. Wir werden versuchen, im Winter vielleicht noch einen oder zwei Spieler zu holen, was jedoch aufgrund der im Winter frei verhandelbaren Ablösesummen nicht einfach wird. Aktuell haben wir das Problem, dass unsere beiden besten Torschützen aus der letzten Saison, Christian Vogt und Dominik Roth, für den Rest der Vorrunde verletzungsbedingt ausfallen. Und für die kommenden Wochen bis zur Winterpause ist erfahrungsgemäß auch immer wieder mit dem ein oder anderen verletzungs- oder krankheitsbedingten Ausfall zu rechnen. Zudem sind im Oktober noch zwei englische Wochen terminiert, was schon eine große Belastung für die Spieler darstellt und sich besonders bei einem kleinen Kader bemerkbar macht.

Belastungssteuerung für die Jugendspieler ist ganz wichtig

Die Nachwuchsspieler aus der eigenen A-Jugend Luis Aras und Louis Muth haben sich sehr gut entwickelt und bekommen auch ihre Einsatzzeiten in der 1. Mannschaft. Dennoch dürfen sie, auch durch die Doppelbelastung, nicht „verheizt“ werden. Wie sehen Sie deren Entwicklung und Situation?
Heger:
 Luis Aras hatte sogar schon in der letzten Saison als Spieler des damals jüngeren Jahrgangs der A-Jugend seine ersten Einsätze in der ersten Mannschaft. Louis Muth ist diese Saison erstmals bei uns dabei gewesen und hat auch schon einige Male bei uns mittrainiert. Allein das Training hilft ihnen, sich schon früh ab das Niveau im Seniorenbereich zu gewöhnen. Mit ihren Leistungen im Training und in den Spielen bin ich sehr zufrieden und sie haben schon viele gute Ansätze gezeigt. Man muss aber auch vorsichtig sein, dass es für die Jungs nicht zu viel an Belastung wird. Schließlich wollen wir keine Verletzungen riskieren bzw. vermeiden, dass sie körperlich nicht in ein Loch fallen. 

Mühlbachs Platzierung ist keine Eintagsfliege

Was hat Sie im bisherigen Saisonverlauf bei der Kreisliga-Konkurrenz am meisten überrascht?
Heger: Ich bin von der Konstanz von Mühlbach überrascht. Sie haben gezeigt, dass die Platzierung aus der letzten Saison keine Eintagsfliege war und werden meiner Meinung nach auch unter den ersten Drei bleiben. Dagegen kamen die guten Starts von Waibstadt und Obergimpern etwas überraschend. Dafür sind andere Mannschaften, die ich ganz oben erwartet hätte, noch nicht so recht in Tritt gekommen.

Zweites Duell mit Sulzfeld innerhalb von fünf Tagen

Im Pokal müssen Sie jetzt beim Aufsteiger FVS Sulzfeld antreten. Es wäre mal wieder an der Zeit, im Pokal für etwas Furore zu sorgen – der letzte Pokalsieg liegt schon etwas zurück.
Heger: Den Pokalsieg haben wir uns in den letzten Jahren immer wieder als Ziel gesetzt und sind häufig früh gescheitert. Daher nehmen wir uns hier gar nicht so viel vor und schauen von Runde zu Runde und freuen uns über jeden Sieg. Am Donnerstag erwartet uns ein schweres Spiel, da wir durch einige zusätzliche berufsbedingte Ausfälle praktisch mit dem letzten Aufgebot nach Sulzfeld fahren. Dennoch werden wir alles daransetzen, dieses Spiel für uns zu entscheiden.

Fotos: BWA

SVR-Coach Heger schaut nachdenklich und Torjubel beim SVR

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