Gerechte Punkteteilung in einer interessanten Montagabend-Partie

SVS kassiert gegen St. Pauli Ausgleich in der 90. Minute

Der SV Sandhausen trennte sich in seinem ersten Montagabendspiel in der 2. Bundesliga vor 8.514 Zuschauern vom FC St. Pauli am Hardtwald 1:1 Unentschieden. Es war eine gerechte Punktteilung, in der sich beide Mannschaften über 90 Minuten einen tollen Fight lieferten. Die späte Führung der Gastgeber durch Manuel Stiefler (80.) glich in der 90. Minute Jan-Marc Schneider aus. Nach Kiel und Düsseldorf war es nun schon das dritte Mal, dass die Sandhäuser in der Schlussminute noch ein Gegentor bekommen.

Kocak veränderte sein Team auf sechs Positionen

SVS-Coach Kenan Kocak hatte sein Team gegen auswärtsstarke Hamburger bestens eingestellte. Der Kiez-Klub reiste mit der Empfehlung von saisonübergreifend acht Auswärtssiegen aus den neun letzten Partien an den Hardtwald. Kocak änderte seine Startformation gegenüber der Bochum-Niederlage  auf sechs Positionen: Marcel Seegert, Manuel Stiefler, Ali Ibrahimaj (Zweitligadebüt), Julian Derstroff, Philipp Förster und Jose-Pierre Vunguidica beginnen für Tim Kister (5. Gelbe Karte), Maximilian Jansen (Gehirnerschütterung), Lucas Höler (Muskelfaserriss in der Wade), sowie Marcus Karl, Nej Daghfous und Haji Wright (alle Bank).

Der SVS erwischte den besseren Beginn

Die Gastgeber beginnen stark, haben die Spielkontrolle und erspielen sich nach 13. Spielminute durch José Pierre Vunguidica ihre erste Großchance, doch St. Pauli-Schlussmann Robin Himmelmann ist jedoch rechtzeitig zur Stelle und spitzelt ihm den Ball im letzten Moment vom Fuß.

Derstroff vergibt hier in aussichtsreicher Position

Schuhen rettet mit super Reflex das torlose Remis zur Pause

In der Folge versuchen beide Mannschaften sich ein Übergewicht zu erspielen, ohne dass es dabei zu nennenswerten Chancen kommt. Kurz vor der Halbzeit verhindert SVS-Keeper Marcel Schuhen mit einem riesen Reflex bei einem Schuss von Bernd Nehrig aus kürzester Distanz den möglichen Rückstand. So blieb es zur Pause in einer chancenarmen und ausgeglichenen Partie beim torlosen Remis.

Führungschancen für Förster und Karl

Im zweiten Durchgang haben die Kurpfälzer wieder die ersten Chancen. Zunächst scheiterte Philipp Förster am Gäste-Keeper Robin Himmelmann und wenig später verfehlt der eingewechselte Markus Karls mit einem Fernschuss aus 25 Metern knapp das Tor des Kiez-Klubs.

Stiefler besorgt 1:0-Führung

Nach einer Stunde bringt SVS-Coach Kenan Kocak mit Richard Sukuta-Pasu und Nejmeddin Daghfous frische Kräfte, um das Offensivspiel zu beleben. Dies sollte sich bald auszahlen. In der 80. Spielminute umkurvt Stiefler kurz vor dem Strafraum seinem Gegenspieler und trifft mit einem satten Schuss ins rechte Eck, zur vielumjubelten 1:0-Führung für die Sandhäuser. Die Norddeutschen erhöhen jetzt den Druck, drängen den SVS zunehmend in dessen eigene Hälfte. Die vielen hohen Bälle die in den Sandhäuser Strafraum fliegen, werden jedoch alle souverän verteidigt.

Der Last-Minute-Ausgleich der Hanseaten in der 90. Minute durch Jan-Marc Schneider

Vermeidbarer Last-Minute-Treffer durch Schneider

Nur einmal nicht, als in der Schlussminute der eingewechselte Schneider mit einem Drehschuss aus dem Gewühl heraus den 1:1-Ausgleichstreffer gelingt. Gleich mehrere Sandhäuser lassen in dieser Szene den Schützen gewähren. Trainer Kocak: „Wir hatten schon vor dem Tor mehrfach Gelegenheit den Ball aus der Gefahrenzone zu schlagen. Deshalb ärgert mich dieses vermeidbare späte Gegentor ganz besonders.“ Beide Mannschaften versuchen in den Schlussminuten noch einmal die Partie für sich zu entscheiden. Klingmann’s Schuss, der das Tor nur knapp verfehlte, war dann der Schlusspunkt einer turbulenten Nachspielzeit.

Statistik:

SV Sandhausen: Schuhen – Klingmann, Seegert, Knipping, Paqarada – Linsmayer (46' Karl), Stiefler – Ibrahimaj (68' Daghfous), Förster, Derstroff (63' Sukuta-Pasu) – Vunguidica
FC St. Pauli: Himmelmann – Zander, L. Sobiech, Avevor, Buballa – Flum (87‘ Schoppenhauer), Nehrig (57' Schneider), Möller Daehli (76' Dudziak), Buchtmann, Sobota – Allagui
Tore: 1:0 Stiefler (80‘), 1:1 Schneider (90‘)
Zuschauer: 8.514

Stimmen zum Spiel:

Jürgen Machmeier (SVS-Präsident): „Das war heute eine Ohrfeige in der 90. Minute. Man sollte aber auch nicht vergessen, dass wir gegen eine Mannschaft angetreten sind, die um den Aufstieg spielt. Schade, dass heute am Ende keiner dieser dreckigen Siege herausgesprungen ist. Der fünfte Platz mit 18 Punkten ist aber eine tolle Position. Die gilt es, in den nächsten beiden Spielen in Fürth und gegen Duisburg zu verteidigen. Und das ist definitiv möglich.“

Otmar Schork (SVS-Geschäftsführer): „Insgesamt gesehen war das 1:1 das gerechte Ergebnis eine hochintensiv geführten Spiels. Natürlich ist es aber ärgerlich, wenn man so kurz vor Schluss den Ausgleich hinnehmen muss. Wir hatten nach dem letzten Spiel einige Änderungen in der Mannschaft und ich glaube, dass sie nach der Pleite in Bochum heute die richtige Reaktion gezeigt hat. Morgen wird regeneriert und gegen Fürth werden wir wieder auf einige Spieler wie Kister, Jansen oder Kulovits zurückgreifen können.“

Kenan Kocak (SVS-Trainer): „Wir haben heute gegen eine sehr gute, auswärtsstarke St. Paulianer Mannschaft gespielt. Nach dem guten Beginn hat uns im weiteren Verlauf etwas die Passsicherheit gefehlt, gerade in der Offensive. Da hat man dann auch gemerkt, dass uns der ein oder andere Spieler in diesen Situationen gefehlt hat. Trotzdem haben wir mit einer tollen Mentalität verteidigt und sind in der 80. Minute sogar in Führung gegangen. Danach dürfen wir uns nicht hinten reindrängen lassen, sondern müssen auf das 2:0 spielen. Das ist uns nicht gelungen. Der Gegentreffer ärgert mich maßlos, weil er leicht zu verteidigen gewesen wäre.“

Manuel Stiefler (Torschütze für den SVS): „Ich war bei unseren Ecken für den Rückraum eingeteilt. Der Ball sprang dann zu mir, ich konnte ihn gut mitnehmen und habe ihn dann auch gut getroffen. Das war ein super Gefühl, nach zwei Jahren Verletzungspause wieder mal ein Tor gemacht zu haben. Überglücklich wäre ich gewesen, wenn ich der Mannschaft damit drei Punkte hätte bescheren können. Der späte Ausgleicht trübt die Stimmung ein bisschen.“

José Pierre Vunguidica (SVS-Stürmer): „Das fühlt sich wie eine Niederlage an. Wir waren jeweils zu Beginn der beiden Halbzeiten klar die bessere Mannschaft und hätten schon früher in Führung gehen müssen. Am Ende zählt aber nun einmal das Ergebnis. Das gilt es jetzt aufzuarbeiten.“

Fotos: BWA

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