Aus dem Traum Oberliga wurde jetzt die Champions League
Mit welchem Gefühl blicken Sie auf diese vergangenen zehn Jahre?
Dietmar Hopp: "Insgesamt bin ich sehr stolz, dass das, was ich mir damals vor zwölf Jahren vorgenommen habe, funktioniert hat. Die Bundesliga war die Krönung unserer Bemühungen, die schon in den 90er Jahren ihren Anfang fand, als ich damit begonnen hatte, die Jugend der TSG zu fördern. Unser Traum war ja damals mit der Herrenmannschaft in der Oberliga zu spielen. Daraus ist sogar die Regionalliga geworden. Parallel dazu haben wir in Hoffenheim eine Jugendarbeit aufgebaut, die sehr erfolgreich war. Das hat dazu geführt, dass die A-Jugend relativ rasch in die Bundesliga aufgestiegen ist und auch die B- und C-Jugend in den höchsten Klassen gespielt haben, die es damals gab. Daraus hat sich ein Luxus-Problem ergeben, weil wir Talente hervorgebracht haben, die bei uns nicht mehr zu halten waren."
Der erste Bundesligasieg in Cottbus war eine Sensation
Deshalb sollte die Herrenmannschaft als Ziel für die Jugendspieler dienen. Dies gelang eindrucksvoll mit Aufstiegen bis in die Bundesliga. Das erste Spiel in Cottbus – wie haben Sie das erlebt?
Dietmar Hopp: "Ich war nicht persönlich dabei, aber Energie Cottbus hatte im Jahr zuvor eine gute Saison gespielt und war ein beachtenswerter Gegner. Dazu mussten wir in unserem ersten Bundesligaspiel auswärts antreten. Ich habe mir ein Unentschieden gewünscht und wir haben 3:0 gewonnen. Das war eine Sensation."
Der Ärger von Uli Hoeneß war eine Auszeichnung für die TSG
Diese Premieren-Saison hatte viele besondere Momente. An welchen erinnern Sie sich heute noch gerne?
Dietmar Hopp: "Das Heimspiel gegen den Hamburger SV am 9. Spieltag war etwas Besonderes. Hamburg kam damals als Tabellenführer nach Mannheim (Anm. d. Red.: Im Mannheimer Carl-Benz-Stadion absolviert die Mannschaft die Heimpartien der Vorrunde der Saison 2008/2009.) und hat 3:0 gegen uns verloren. Ähnlich ging es auch Borussia Dortmund, die wir mit 4:1 besiegen konnten. Die Spitzenklubs hatten in jener Saison große Probleme mit Hoffenheim. Auch das Spiel beim FC Bayern bleibt mir natürlich immer in Erinnerung. Kurz vor dem Ende der Partie habe ich schon Nachrichten bekommen, in denen mir zum Unentschieden gratuliert wurde. Doch dann hat Luca Toni, dieser Fuchs, das Ding noch versenkt – völlig unglücklich und ärgerlich für uns. Es war trotz allem eine Werbung für Hoffenheim und eine Auszeichnung, dass sich Uli Hoeneß danach fürchterlich über die TSG aufgeregt hat. (lacht)"