Ein Duell mit Endspielcharakter um die Champions League

Mit einem TSG-Sieg in Leipzig ist noch alles möglich

Am 31. Bundesliga-Spieltag gastiert der Tabellensechste TSG Hoffenheim am Samstag um 15.30 Uhr beim Fünften RB Leipzig. Für die Kraichgauer ist es das entscheidende Spiel, um sich noch wage Hoffnungen auf Platz 4, der zur direkten Teilnahme an der lukrativen Champions League berechtigt, zu machen. Sollten die Nordbadener gegen den direkten Konkurrenten aus Sachsen gewinnen, käme es möglicherweise am letzten Spieltag (12. Mai) in Sinsheim zum großen Showdown mit Borussia Dortmund um den Einzug in die Königsklasse.

Platz 4 ist sehr interessant

Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann wollte diese Konstellation bei der heutigen Pressekonferenz auch gar nicht erst umdribbeln: „Platz vier ist natürlich sehr interessant. Um diesen Platz noch irgendwie zu erreichen, müssen wir wohl am Samstag gewinnen. Die Partie hat in Bezug auf diesen Platz Endspielcharakter.“ Nagelsmann machte aber auch gleichzeitig deutlich, dass er sich davon nicht unter Druck setzen lassen wolle: „Ich betone auch, dass die Position in der Tabelle, auf der wir aktuell stehen, für die TSG schon sehr gut ist. Vor allem nach einer Saison, die manchmal schwankend verlief.“

Mark Uth dürfte nach seiner Gelbsperre wieder in der Startfomation stehen

Nagelsmann erwartet temporeiches und aggressiv Duell

Dass Leipzig, trotz zuletzt etwas durchwachsener Leistungen mit nur zwei Siegen aus den vergangenen acht Bundesligapartien, ein schwieriges Pflaster wird, ist den Blau-Weißen bewusst. Dadurch, dass RB nach dem Ausscheiden in der Europa League nun keine Mehrfachbelastung mehr hat und sich voll und ganz auf den Ligawettbewerb konzentrieren kann, macht die Herangehensweise nicht leichter. Nagelsmann: „Leipzig hat ein unglaubliches Tempo auf dem Platz. Da sind ein, zwei Spieler dabei, die nicht so schnell sind, aber die anderen sind echte Pfeile. Ich habe die Aussagen von Ralf Rangnick und Ralph Hasenhüttl wahrgenommen und erwarte den Gegner deshalb sehr dominant. Sie werden sicherlich versuchen, aggressiv zu verteidigen. Leipzig wird uns unter Druck setzen und nicht tief stehen.“

Ein paar Dinge sollen in der Herangehensweise anders gemacht werden

Aus den Erkenntnisse des 2:0-Sieg über den Hamburger SV haben den Hoffenheimer Fußballlehrer dazu erwogen, seinem Team mehr Stabilität abzuverlangen und dem Gegner weniger Tormöglichkeiten zu ermöglichen. Auch hinsichtlich der zu erwartenden klimatischen Bedingungen kann in einem intensiven und körperlich anspruchsvollen Duell dabei eine frühe Führung sehr hilfreich sein. Gegenüber dem souveränen 4:0-Hinspielerfolg erwägt der TSG-Coach einige Dinge zu verändern: „In Leipzig werden wir ein paar Dinge anders machen. Wir werden flexibler auftreten, nicht so tief stehen und uns weniger auf Konter verlassen.“

Andrej Kramaric (re.) im Zweikampf mit seinem Leipziger Gegenspieler Ibrahima Konaté

Rückschläge bei Geiger und Posch

Personell können die Nordbadener fast aus dem Vollen schöpfen. Vor allem das Gedränge im Sturmzentrum ist groß. „Ich habe die Qual der Wahl und werde voraussichtlich erst im Hotel in Leipzig entscheiden, welchen beiden Stürmern ich eine Absage erteilen muss.“
Weniger erfreulich ist die Tatsache, dass Nachwuchstalent Dennis Geiger noch länger ausfallen wird. Der Mittelfeldspieler musste das Training am Montag abbrechen und war danach bei einer Kernspin-Untersuchung. Die Sehne, die zuvor lädiert war, ist jetzt wohl schwerer verletzt. Es geht nicht mehr nur um die Muskulatur darum herum, sondern auch um die Bizepssehne selbst. Er kann wahrscheinlich erst wieder am zweiten oder dritten Spieltag der kommenden Saison auflaufen. Auch bei Defensivspieler Stefan Posch gab es bei seiner Leistenverletzung einen Rückschlag, der eine schnelle Heilung ausschlägt.

1.500 Fans reisen mit

Die bisherige Bilanz ist bei je einem Sieg und einem Remis ausgeglichen. Laut Aussage von Pressesprecher Holger Kliem werden 1.500 Hoffe-Fans die Mannschaft nach Sachsen begleiten. Sollte die TSG auch im achten Spiel in Folge ungeschlagen bleiben, dürfte der Traum einer erneuten internationalen Teilnahme in der Saison 2018/19 immer näher rücken. Die Fangesänge nach dem Europapokal beim letzten Heimspiel gegen den HSV haben bei vielen eine lange, nachhaltige Wirkung hinterlassen.

Fotos: Kraichgaufoto

Baumann klärt in höchster Not, Hoffenheimer Torjubel beim Zweifach-Torschützen Gnabry, Benjamin Hübner (li.) im Zweikampf mit Yussuf Poulsen, Lukas Rupp setzt sich gegen zwei RB-Spieler durch, und Kevin Akpoguma mit einem Befreiungsschlag

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