Den Anschluss nicht verlieren – SV Sandhausen gastiert in Rostock

Trainer Schwartz wird nicht hinterfragt

Am Freitag gastiert der SV Sandhausen in der Partie des 15. Zweitliga-Spieltags um 18.30 Uhr im Ostseestadion bei Hansa Rostock. Nach dem 2:2 gegen Eintracht Braunschweig ist der SVS auf Abstiegsplatz 17 abgerutscht und will drei Spieltage vor dem Abschluss der Hinrunde verhindern, dass die vier Punkte entfernte Hansa-Kogge auf Rang 12 weiter davonschippert.

Gegner ist deutlich effektiver

Mittelfeldspieler David Kinsombi nach dem Remis gegen Braunschweig: „Wir haben nach dem Rückstand zweimal Moral bewiesen und viel dafür getan, als Sieger vom Platz zu gehen.“ Die Kurpfälzer bewiesen einmal mehr, dass sie ein intaktes Team stellen, allerdings bemängelte Trainer Alois Schwartz zu leichte Ballverluste, die ursächlich für weiterhin zu viele Gegentore sind, während in der Offensive oftmals zu ungenau agiert wird. Bei 19:4 Torschüssen für den SVS zeigten sich die Braunschweiger als deutlich effektiver.

Sandhausens Philipp Ochs setzt sich im Zweikampf durch

Es fehlt Stabilität und Qualität

SVS-Präsident Jürgen Machmeier blickte derweil schon etwas nach vorn: „Mit vielen verletzten Stammspielern schaffen wir es nicht in die Erfolgsspur. Da fehlt uns ein stückweit Stabilität und Qualität in der Mannschaft. Jetzt müssen wir uns in den drei Spielen in die Winterpause quälen. Ich bin mir sicher, die Mannschaft holt noch etwas in dieser Zeit. Wir haben die Zwischenlizensierung der DFL auflagenfrei erhalten, das gibt uns die finanzielle Möglichkeit, uns über die ein oder andere Position im Kader Gedanken machen zu können.“  

Keine Trainer-Diskussion

Desweiteren stellte der Präsident klar: „Wir werden keine Trainer-Diskussion führen. Wenn es zwischen Trainer und Mannschaft nicht stimmt, kommt man in so einem Spiel nicht zurück.“ Eine Baustelle im Kader dürfte der Sturm sein, wo von den drei Spitzen Matej Pulkrab, Ahmed Kutucu und Kemal Ademi nur Kutucu ein Tor in Karlsruhe beisteuern konnte. Allerdings treffen bei der Partie in Rostock mit David Kinsombi und Hansas Kai Pröger, die beide sechs Mal trafen, zwei der torgefährlichsten Mittelfeldakteure im Unterhaus aufeinander. Zu den Ausfällen der verletzten Leistungsträger Patrick Drewes (Muskelfaserriss), Dennis Diekmeier (Hüftbeschwerden), Chima Okoroji (Mittelfußbruch) sowie Erik Zenga (Sprunggelenksverletzung) kommt für das Spiel am Freitag noch Janik Bachmann hinzu, der nach seiner fünften gelben Karte zum Zuschauen gezwungen ist und wohl von Marcel Ritzmaier oder Tom Trybull, der von 2008 bis 2011 bei Hansa Rostock spielte, ersetzt wird.

SVS-Coach Alois Schwartz erhält vom Verein die volle Rückendeckung

Rostock ist die nächste Wundertüte

Hansa Rostock ist ähnlich wie Sandhausens letzter Auswärtsgegner Jahn Regensburg eine Wundertüte, denn zwei Heimniederlagen gegen den SC Paderborn und den 1. FC Kaiserslautern standen zuletzt ein Remis in Fürth und zuletzt der 3:0-Erfolg in Regensburg gegenüber. Die Hanseaten bleiben in dieser Saison nach einigen Verstärkungen auch noch hinter den Erwartungen zurück, doch für Sportvorstand Martin Pieckenhagen stand Trainer Jens Härtel, der bereits in seine fünfte Saison bei den Rostockern geht und den Klub nach neun Jahren 2021 zurück in die 2. Liga führte, nie zur Debatte: „Er war in den letzten Jahren ein wichtiger Faktor. Wir haben in unangenehmen Situationen immer eine Lösung gefunden und ich gehe davon aus, dass es auch diesmal so sein wird.“  Härtel nach dem Sieg in Regensburg: „Klar hatte der Jahn mehr Ballbesitz, aber wir hatten unter dem Strich die gefährlicheren Situationen vorm Tor. Wir haben erwachsen gespielt und auch gut verteidigt.“

Mentalität schlägt Qualität

Der Coach verlangt eine große Laufbereitschaft, und sein Credo lautet: Mentalität schlägt Qualität. Sein Team führte in der vergangenen Saison hinter Jahn Regensburg die meisten Zweikämpfe und zeigte sich effektiv nach Standardsituationen. Rechtsaußen Kai Pröger, der vom SC Paderborn kam, hat als Neuzugang eingeschlagen und hat sechs Treffer sowie drei Vorlagen beigetragen. Prögers Ex-Trainer Kwasniok sagt über ihn: „Kai wartet auf die chaotischen Momente, um dann mit seinem rechten Fuß zuzuschlagen.“

Sturmflaute auch bei Hansa

Ähnlich wie beim SV Sandhausen herrscht jedoch eine Sturmflaute: Überraschenderweise konnten mit der Lebensversicherung der vergangenen Saison John Verhoek sowie Neuzugang Lukas Hinterseer zwei erfahrene Stürmer erst jeweils einen Treffer erzielen. Der Schwede Svante Ingelsson glänzte bisher als Antreiber und Vorbereiter bei fünf Torvorlagen. Auch wirtschaftlich stehen die Hanseaten auf gesunden Beinen und haben mit dem Merchandising erstmals über vier Millionen Euro Umsatz erzielt sowie haben über 14.500 Dauerkarten abgesetzt.

Mögliche Aufstellungen:

Hansa Rostock: Kolke – Ananou, Malone, Roßbach, Neidhart – Fröde, Dressel – Pröger, Ingelsson – Hinterseer, Verhoek
SV Sandhausen: Rehnen – Ajdini, Höhn, Zhirov, Ochs – Trybull, Papela – Esswein, D. Kinsombi, C. Kinsombi - Ademi

Fotos: foto2press

In Rostock möchte Sandhausen keinen weiteren Rückschlag einstecken

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