„Dem angeschlagenen Boxer noch eine verpassen“

Nagelsmann hofft auf seinen ersten Bundesliga-Sieg in Stuttgart

Am Samstag steigt in der Stuttgarter Arena das 20. baden-württembergische Derby zwischen dem VfB Stuttgart und der TSG Hoffenheim. Rund 1.400 Hoffe-Fans werden dabei die Mannschaft begleiten (Spielbeginn 15.30 Uhr). Auch wenn die Blau-Weißen im Hinspiel mit 4:0 ihren höchsten Saisonsieg feiern konnten, ist die Bilanz mit sechs Siegen, acht Niederlagen und fünf Unentschieden noch im negativen Bereich.

Für Nagelsmann wird es endlich Zeit

Für Nagelsmann wäre am Samstag der richtige Zeitpunkt, bei seinem letzten Gastspiel als TSG-Coach im dritten Anlauf endlich den ersten Dreier in der Landeshauptstadt zu holen. Von bwa-sport.de auf diese Negativbilanz angesprochen, sagte der 31-Jährige: „Mit dem Nachwuchs habe ich immer beim VfB gewonnen. Als Profi-Trainer hat es noch nicht so häufig geklappt, zumindest auswärts. Ich glaube, es ist am Samstag ein guter Zeitpunkt dies zu ändern. Es wird ein Derby, wo man mit ein paar Prozentpunkte mehr Elan als Spieler und Trainer an die Sache herangeht.“

Hoffenheims Stuttgart-Leihgabe Steven Zuber (re.) wird besondesr motiviert in die Partie gehen

Es wäre ratsam, dem angeschlagenen Boxer noch eine zu verpassen

Zur Aussage von Verteidiger Ermin Bicakcic in unserem gestrigen Bericht, dass auf ihn der VfB wie ein angeschlagener Boxer wirke, sagte Nagelsmann: „Es ist grundsätzlich jeder Gegner gefährlich in der Bundesliga. Wir haben jetzt keine besonderen Spiele in Stuttgart gemacht, von daher ist es schon allein ein Grund sich anständig vorzubereiten und alles zu geben. Und wenn der Boxer, wie es Ermin sagt, schon mal angeschlagen ist, dann wäre es ratsam ihm noch eine zu verpassen, dass er auch liegt. Das ist das Ziel, also metaphorisch, nicht in Wirklichkeit sondern bildhaft auf Deutsch gesagt.“

Saisonziel nicht aus den Augen verlieren

In den noch ausstehenden neun Spieltagen dürfen sich die Nordbadener keine größeren Aussetzer mehr leisten, ob das anvisierte Ziel „Europapokal-Teilnahme“ aus den Augen zu verlieren. Während von Bicakcic das Duell am 26. Spieltag als „intensives und emotionales Derby“ eingestuft wird, umschreibt es der brasilianische Offensivspieler Joelinton als „wichtiges und bedeutendes Spiel in Richtung Saisonziel“.

„VfB wird mit viel Elan ins Spiel gehen“

Über die Herangehensweise am Neckar sagte der TSG-Cheftrainer bei der heutigen Pressekonferenz: „Ich gehe davon aus, dass der VfB mit viel Elan in das Spiel geht und sich nicht nur hinten reinstellen wird. Es wird sicherlich Phasen geben, in denen wir uns gegen eine tiefe Defensive Chancen erspielen müssen, aber darauf sind wir vorbereitet. Ich denke, dass es eine Mischform aus dem Heimspiel der Stuttgarter gegen Hannover und ihren Spielen gegen Leipzig, Dortmund und Bremen wird. Wir sind tabellarisch in etwa auf dem Niveau von Bremen, hinter Dortmund und Leipzig, aber vor Hannover."

Belfodil steigt am höchsten und köpft aufs VfB-Tor

Zuber wird besonders motiviert sein

Erwartungsgemäß kam auch das Thema Steven Zuber beid er PK zur Debatte. Die positive Entwicklung des Schweizers nach seiner Ausleihe zur Rückrunde an den VfB überraschte Nagelsmann wenig: „Er war immer motiviert, auch bei uns war er immer motiviert. Vielleicht ist er noch ein paar Prozentpunkte mehr motiviert, weil er mir zeigen möchte, dass es nicht immer die richtige Entscheidung war, ihn nicht immer spielen zu lassen. Ich weiß was er kann und er hat eine gute Entwicklung genommen. Es freut mich, dass er an vielen Toraktionen beteiligt ist."

Erzieherische Maßnahme hat gefruchtet

Personell können die Kraichgauer bis auf Lukas Rupp und Dennis Geiger aus dem Vollen schöpfen. Kasim Adams hat seine Sperre abgebrummt, Kerem Demirbay wieder in dieser Woche trainiert. Ob das von Arsenal London ausgeliehene Talent Reiss Nelson wieder im Kader stehen wird, nachdem er zuletzt gegen Nürnberg aus disziplinarischen Gründen nicht dabei war, ist noch offen. Nagelsmann bescheinigte ihm eine gute Trainingswoche, woraus er schlussfolgerte, dass er die erzieherische Maßnahme anscheinend verstanden habe.

Stuttgart im leichten Aufwärtstrend

Der VfB konnte zuletzt wieder positivere Schlagzeilen liefern. Gegen schwache Hannoveraner gab es einen befreienden und souveränen 5:1-Heimsieg. Dadurch konnten die Schwaben als Tabellensechzehnter mit 19 Punkten den Abstand zu den direkten Abstiegsplätzen etwas vergrößern. Auch beim 1:3 in Dortmund war für das Team von Trainer Markus Weinzierl bis kurz vor Schluss ein Punktgewinn durchaus im Bereich des machbaren.

„In der Trainerfrage hemd wohl noch irgendwas“

Nachdem der TSG-Coach vor rund neun Monaten seinen Abschied aus Hoffenheim in Richtung Leipzig bekanntgeben hat und bislang immer noch kein Nachfolger bekanntgegeben wurde, bestätigte Nagelsmann, dass er in der Nachfolgerfrage nicht involviert ist: „Ich habe auch von dem Zeitfenster gelesen, was allgemein bekannt ist. Es wird Gründe geben, warum dies noch nicht veröffentlicht oder warum noch keiner gefunden ist. Ich habe genau denselben Kenntnisstand, es gibt für mich keinen offiziellen und inoffiziellen. Ich bin nicht mehr eingeweiht, was hinter den Kulissen passiert. Irgendwas hemd wohl noch. Vielleicht hat man noch keinen gefunden oder man soll noch warten - was weiß ich. Dies sollen Alex Rosen, Peter Görlich und die betreffenden Leute kommunizieren oder sagen, wenn es soweit ist. Ich habe damit nichts zu tun, gar nichts. Ich habe auch kein Recht darauf. Das beeinflusst meine Arbeit und die der Mannschaft nicht. Sie weiß, dass ein neuer Trainer kommt, das ist garantiert.“

Fotos: Kraichgaufoto

Spielszene aus dem Hinspiel, Spielszene aus dem Hinspiel, Spielszene aus dem Hinspiel, Spielszene aus dem Hinspiel, Spielszene aus dem Hinspiel, und Trainer Nagelsamnn bei der PK

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