„Das bisherige Abschneiden entspricht den gezeigten Leistungen“

Doppelbelastung vor der Länderspielpause positiv überwinden

Für die TSG Hoffenheim steht erneut  eine Englischen Woche auf dem Programm. Nach dem Gastspiel am Donnerstag (19 Uhr) bei Basaksehir Istanbul folgt am 11. Bundesliga-Spieltag am Sonntag (15:30 Uhr) bei Tabellenschlusslicht 1. FC Köln eine weitere Auswärtspartie. Auch wenn die Rheinländer sportlich immer noch nicht in die Spur gekommen sind, so dürfte es für die Kraichgauer im RheinEnergieStadion keine einfach lösbare Aufgabe werden. Spiele zwischen Beiden waren in den bisherigen 19 Duellen oft ausgeglichen und emotional. Die Bilanz bei acht Siegen, fünf Unentschieden und sechs Niederlagen spricht für die gastgebenden Geißböcke. Mit entscheidend dürfte der Kräfteverschleiß beim jeweiligen Europa-League-Spiel am  Donnerstag sein. Während die Nordbadener in der Türkei antreten, geniest der 1. FC gegen Bate Borisov aus Weißrussland Heimrecht und erspart sich somit Reisestrapazen.

Manager Alexander Rosen führt die aktuelle Verletzungsmisere auf die Mehrfachbelastung zurück

Seit fünf nationalen Pflichtspielen sieglos

Das Team von TSG-Trainer Julian Nagelsmann wartet nunmehr schon seit vier Ligaspielen auf ein Erfolgserlebnis. Nach der 1:3 Heimniederlage gegen Mönchengladbach rutschte das Team aus den internationalen Rängen auf Platz 7. Nach dem unglücklichen DFB-Pokal-Aus bei Werder Bremen wollen die Hoffenheimer unbedingt in ihrem ersten internationalen Spieljahr in der Europa League überwintern. Voraussetzung ist dabei ein Auswärtssieg in Istanbul.

"Kommen derzeit an unsere Grenzen"

Die Mehrfachbelastung der letzten Wochen hat ihre Spuren hinterlassen. Alexander Rosen, Direktor für Profifußball, beklagt die Verletztenmisere: „Wir kommen derzeit an unsere Grenzen. Wenn uns wieder zwei Spieler vor der 50. Minute verletzungsbedingt wegbrechen ist das tragisch. Wir haben jetzt schon einen viel zu hohen Schnitt pro Spieltag an Verletzungen, vor allem an muskulären. Klar kann dies verschiedene Ursachen haben, aber mit Sicherheit ist es eine Neuheit der Belastungen, die durch die ungewohnt hohen Rhythmen der Englischen Wochen entstanden sind.“

Durchschnaufen bei Nadiem Amiri. Auch er musste aufgrund der zuletzten vielen Pflichtspiele pausieren.

Mehrfachbelastung sorgt für neue Verletzungen

Eine vernünftige Rotation ist daher laut Rosen schwierig: „Dadurch dass immer mehr Spieler wegbrechen kommen andere immer mehr zum Einsatz und können weniger regenerieren. Dies betrifft jedoch nicht nur uns, aber es ist da und wir müssen damit umgehen. Anfangs waren es nicht diese muskulösen Verletzungen, da gab es mal einen Bänderriss der passieren kann, eine Kontaktverletzung, eine Rippenprellung oder Erkrankung – das kann passieren. Durch die Mehrfachbelastung kommen jetzt aber neue Verletzungen hinzu.“

"Haben bei der Kaderplanung Worst-Case-Szenarien miteinbezogen"

Zu den bekannten Ausfällen der vergangenen Wochen kommen noch Pavel Kaderabek, Mark Uth und Lukas Rupp dazu. Trainer Nagelsmann zur aktuellen Personalsituation vor dem Istanbul-Spiel: „Wir haben viele Ausfälle, es gibt aber auch einige Spieler, die in dieser Woche ins Mannschaftstraining zurückgekehrt sind, wie beispielsweise Adam Szalai und Robert Zulj - sie kommen für das morgige Spiel noch nicht infrage. Wir haben vor der Saison bei der Kaderplanung Worst-Case-Szenarien miteinbezogen: Der Kader ist so eingestellt, dass wir genügend gute Spieler haben, um verletzte Spieler zu ersetzen. Natürlich erhalten so einige Spieler mehr Spielzeit, als optimal."

Nach Istanbul und Köln soll der Akku neu aufgeladen werden

Dabei spielt auch die Spielweise eine nicht unwesentliche Rolle. Wenn man sich die athletischen Leistungsdaten betrachtet, ist die TSG kein Team, das mit angezogener Handbremse spielt sondern immer hohes Tempo geht. Rosen blickt bereits auf die nächste Länderspielpause: „Für diejenigen, die immer zum Einsatz kommen sind sieben Spiele in drei Wochen extrem mit hohen Abnützungserscheinungen verbunden. Wir müssen daher schauen, dass wir am Sonntag die Partie in Köln gut überstehen und dann in der Länderspielpause wieder auf zurückkehrenden Spielern zurückgreifen können.“

"16 Punkten auf dem siebten Platz gehen in Ordnung"

Dass bereits zwölf Punkte nach eigener Führung abgegeben wurden sieht der TSG-Manager nicht so dramatisch: „Gegen Augsburg und Wolfsburg haben wir nach spielerischer Überlegenheit in den Schlussminuten Punkte verspielt. Wenn man aber einen größeren Saisonzeitraum bewertet, muss man ehrlich sein und auch berücksichtigen, dass wir in Mainz gegen einen starken Gegner einen glücklichen Lucky Punch gesetzt und in Leverkusen einen Punkt gegen einen stärkeren Gegner mitgenommen haben. Ich glaube wir stehen mit den Punkten gerade da, wo wir auch Leistungen gebracht haben. 16 Punkten auf einem vernünftigen siebten Platz gehen in Ordnung. Wir haben diese Mehrfachbelastungsproblematik nicht exklusiv. Die Art wie wir es annehmen, ist gut.“

Fotos: Kraichgaufoto

Hoffenheims Trainerteam, Oli Baumann, Wagner trifft gegen zahlenmäßig überlegene Kölner, Amiri in Aktion, und Kann der gebürtige Kölner Mark Uth am Sonntag für die TSG wieder auf Torejagd gehen?

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