Gegner weiter auf Distanz halten und die 40 Punktemarke erreichen

SVS-Kapitän Kulovits wünscht sich eine verletzungs- und sorgenfreie Saison

Der SV Sandhausen startet am Freitag, den 27. Januar bei Fortuna Düsseldorf in die zweite Saisonhälfte. Während der Winterpause hat Stefan Kulovits seinen Vertrag um ein weiteres Jahr bis Sommer 2018 beim Zweitligisten verlängert. In der laufenden Saison führte der Mittelfeldspieler das Team von Trainer Kenan Kocak in 15 von 17 Liga-Partien als Kapitän auf das Feld. Insgesamt absolvierte der ehemalige österreichische Nationalspieler 93 Zweitligapartien im SVS-Trikot. „Kulo“ Kulovits wechselte 2013 von Rapid Wien an den Hardtwald. Aus dem in der Hinrunde überzeugenden Team ist der Wiener mit dem Spitznamen „Kampfgelse“ nicht mehr wegzudenken. bwa-sport.de sprach mit dem 33-jährigen gebürtigen Wiener über die Situation beim SVS.

Ziel ist es nicht in den Tabellenkeller zu rutschen

Was erwarten Sie von der zweiten Saisonhälfte, die in knapp einer Woche beginnt?
Kulovits:
24 Punkte sind noch kein Polster, um sich auszuruhen. Damit ist noch niemand in der Liga geblieben. Wir werden eine ähnlich gute Rückserie spielen müssen, um die Klasse zu halten. Unser Ziel ist es nicht in den Tabellenkeller zu rutschen. Dafür haben wir uns einen kleinen Vorsprung erarbeitet und in der Vorbereitung geschuftet. Vorrangiges Ziel ist, die Gegner weiter auf Distanz zu halten und die 40 Punktemarke, so bald wie möglich, zu erreichen. Dann kann man über alles Weitere reden.

Kapitän Stefan Kulovits zählt nach wie vor zu den Sandhäuser Leistungsträgern

"Nehmen die Aufgabe als Fixabsteiger gerne an"

Im Erfolgsfall wächst auch die Begehrlichkeit.
Kulovits:
Ich bin nun schon seit drei Jahren am Hardtwald und weiß was möglich ist. Wir wissen, dass wir gut damit fahren kleine Brötchen zu backen. Wir nehmen die Aufgabe als Fixabsteiger, wie wir von vielen gesehen wurden, gerne an und damit sind wir bisher gut gefahren. Wir sind auf einem guten Weg, wenn wir nach wie vor, „step bei step“ nach vorne schauen. Die 24 Punkte auf der Habenseite haben wir uns hart erarbeitet, spielerisch deutlich zugelegt und von daher denke ich, dass die positive Entwicklung nicht so überraschend ist.

Der kurzfristige Trainerwechsel hat sich positiv ausgewirkt.
Kulovits:
Jeder Trainer bringt eine andere Philosophie mit. Es hat auch einen Zeit lang gedauert, bis wir uns auf die Spielweise unter dem neuen Trainer Kenan Kocak eingestellt hatten.  Demnach sind anfangs auch die Ergebnisse leider ausgeblieben. Doch mit der Zeit wurde es immer besser und man konnte sehen, dass der SV Sandhausen in dieser Saison für einen anderen Fußball steht. Dieser tut uns gut, kommt bei den Zuschauern gut an und macht allgemein mehr Spaß. Das wollen wir so beibehalten. Die Grundtugend muss man in der 2. Liga sowieso mitbringen und wenn dann noch fußballerisch einiges dazu kommt,  macht es umso mehr Spaß.

Kulovits hat seinen Vertrag am Hardtwald bis Sommer 2018 verlängert

"Macht mir große Freude, ein Teil des Gesamten zu sein"

Wo sehen Sie im Sandhäuser Spiel noch Verbesserungspotenzial?
Kulovits:
Abgesehen von den ersten drei Saisonspielen, wo wir im Schnitt jeweils zwei Gegentreffer kassierten, haben wir uns defensiv stark verbessert. Dies ist auch der Grundstein für eine gute, erfolgreiche Rückrunde. Ich glaube wir haben noch nie so viele Tore geschossen, wie im vergangenen Jahr. Wenn wir dies beibehalten können, werden wir weiter erfolgreich sein. Wenn es uns gelingt, in der Chancenverwertung noch etwas effizienter zu werden, dann passt es schon.

Sie haben Ihren Vertrag vor wenigen Tagen um ein Jahr verlängert.
Kulovits:
Wir gehen mit dem niedrigsten Eta in die Liga - dennoch steckt in unserer Mannschaft ein sehr guter Kern, eine tolle Kameradschaft, auf das bin ich sehr stolz. Es macht mir große Freude, als Kapitän ein Teil des Gesamten zu sein und ich fühle mich hier in Sandhausen sehr wohl.

Was waren für Sie die Überraschungen der Hinrunde?
Kulovits:
Die Aufsteiger Dynamo Dresden und Würzburger Kickers  haben mit ihrer Anfangseuphorie und den begeisterten Zuschauern eine sehr gute Hinrunde gespielt. Ansonsten gibt es nicht allzu große Überraschungen. Hannover 96 und der VfB Stuttgart kommen nach Anfangsproblemen wieder ins Laufen. Nimmt man Eintracht Braunschweig noch hinzu, glaube ich, dass so auch die Tabellenkonstellation am Saisonende aussehen wird.

In zehn Jahren immer ein volles Stadion?

Das Zuschauerinteresse ist noch entwicklungsfähig?
Kulovits:
Wenn man sich die gesamte Region mit den großen Traditionsvereinen Frankfurt, Stuttgart Darmstadt, Karlsruhe und Kaiserslautern betrachtet,  die alle in ca. einer Dreiviertelstunde erreichbar sind, ist es doch nachvollziehbar, dass man sich teils gegenseitig Zuschauer wegnimmt. Wir können nur Jahr für Jahr  daran arbeiten, dass wir in der Liga bleiben und immer mit kleinen Schritten versuchen nach vorne zu kommen. Wenn wir in jeder Saison 500 Zuschauer im Schnitt mehr an den Hardtwald locken, haben wir in zehn Jahren ein volles Stadion.

Welche Ziele haben Sie sich für 2017 gesteckt?
Kulovits:
Sportlich gesehen soll es eine verletzungs- und sorgenfrei Saison werden. Privat wünsche ich mir, dass unser für August geplantes zweites Kind gesund zur Welt kommt.

Fotos: Kraichgausport und BWA

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